Berge von Betancuria

Heute habe ich mir vorgenommen, die schönen Berge von Betancuria zu betrachten und mir Gedanken darüber zu machen: Viel älter erscheinen sie mir, wie in einem tiefen und traurigen Traum versunken, von Warzen übersät.

In ihrem Innern sind sie einer Invasion der Sehnsucht ausgesetzt, denn es fehlt ihnen der Regen und damit das Blut, das durch ihre Sehnen fließt. Melancholisch erscheinen sie mir, denn sie möchten der Vegetation und dem Landmann Leben verheißen.

Doch sie beherrschen kahle Felder, denn die Wolken öffnen sich nicht mehr. In den Gärten verdorrten die Feigenbäume, vertrocknen Röhricht, Birnbäume, Feigenkakteen… die Landarbeiter ernten überhaupt nichts mehr.

Ich habe den Klosterhügel bestiegen, einen der höchsten und habe am blauen Himmel große Regenwolken betrachtet und gedacht:

Wenn mir Flügel wüchsen, würde ich mich in die Höhen erheben, um deren Wolkenmantel zu brechen, damit sie nicht nur unter dem Himmelszelt ruhen.

Gedicht von: Sisa Padron, Resident von Betancuria


  • Öl, 60x80cm und als Druck auf Leinwand